Goldverbote
Was ist ein Goldverbot?
Als Goldverbot wird umgangssprachlich ein Vorgang bezeichnet, wo Goldbesitz reguliert wird oder der Staat in irgendeiner Form Zwangsabgaben erhebt.
Die staatlichen Restriktionen können in unterschiedlicher Form auftreten, mit unterschiedlichen Folgen. Maßnahmen können sich beziehen auf den Goldhandel oder den Goldbesitz. Sie können reichen von punktuellen Restriktionen, etwa in Form von Handelsbeschränkungen oder Mengenbegrenzungen, bis hin zu umfassenden Besitzverboten, wo Gold an den Staat verkauft werden muss zu einem festgesetzten Preis. Auch die Sanktionen können unterschiedlich sein, von einfachen Geldstrafen bis hin zu Haftstrafen.
Geschichte
Goldverbote gab es schon immer. So verkündeten bereits ägyptische Herrscher der 19. Dynastie ein Goldverbot. Ebenfalls überliefert sind Goldverbote aus dem antiken Sparta, aus Rom im Jahre 49 v. Chr. unter Julius Cäsar wie auch im Mittelalter. Auch im 20. Jahrhundert gab es diverse Phasen, wo der Besitz von Gold verboten oder stark reglementiert war. Hier sind zu nennen Indien, Frankreich, Großbritannien oder die Sowjet-Union. Goldverbote wurden also zu allen Zeiten verhängt, unabhängig von Ländern, Kulturen oder politischen Systemen. Wenn es einen gemeinsamen Nenner gibt, dann allein die Tatsache, dass Gold vor allem in Zeiten prekärer Staatsfinanzen verboten wurde.
Goldverbot USA
Das geschichtlich wohl bekannteste Goldverbot erfolgte in den USA am 1. Mai 1933. Per Verordnung musste innerhalb von 14 Tagen alles private Gold an staatliche Annahmestellen verkauft werden zu einem fixen Goldpreis von 20,67 Dollar je Unze.
Ausgenommen war nur Goldschmuck, sowie Gold bis zu einer Freigrenze von 100 Dollar.
Pikant: Neun Monate später, also am 31. Januar 1934, setzte die US-Regierung einen neuen Goldpreis fest mit 35 Dollar je Feinunze.
Goldverbote in Deutschland
In Deutschland gab es im letzten Jahrhundert mehrere staatliche Aktionen mit dem Ziel, auf das Gold der Bürger Zugriff zu bekommen. 1923 erfolgten unter Reichspräsident Ebert diverse Erlasse, die den Besitz von Gold mehr oder weniger stark reglementierten.
Diese Restriktionen wurden einige Jahre später teils vollständig wieder aufgehoben, bis unter den Nationalsozialisten das Gold der Bürger erneut in den Fokus des Staates rückte. Dies gipfelte im Goldverbot von 1939, wo nicht nur Privatpersonen sondern auch gewerblichen Unternehmen der Besitz von Gold untersagt wurde.
Nach dem verlorenen 2. Weltkrieg verfügten die alliierten Siegermächte ein Goldverbot, dass formaljuristisch bis 1955 dauerte. Es war aber wenig effektiv, da aufgrund der vorherigen Goldverbote und des Krieges eh kaum Gold vorhanden war.
Kommt ein Goldverbot?
Mögliche Faktoren, aus denen sich Wahrscheinlichkeiten ableiten lassen, sind:
- Wie prekär ist die Lage des Staates, damit er zu dieser Maßnahme greift?
- Wie steht es um die praktische Durchsetzbarkeit?
- Kampf gegen Bargeld
- Wie schlecht oder gut sind die Erfolgsaussichten alternativer Zwangsmaßnahmen?
- Wie groß ist die Aussicht, dass ein Goldverbot ein bestehendes Problem auch tatsächlich löst?
- Wie verbreitet ist der Gold-Gesamtbesitz in der Bevölkerung?
Wie funktioniert ein Goldverbot, wie setzt man es um?
- Gesetzliche Ablieferungspflicht
- Entschädigung zu geringerem Wert mit Schuldscheinen
- Goldhandelsverbot - Ausnahme z. Bsp. Bundesbank/Landeszentralbank
- Mitteilungen aller Banken und Goldhändler über Verkäufe der letzten 10 Jahre
- Versiegelung von Bankschließfächern - Öffnung in Präsenz von Finanzbeamten
- Hausdurchsuchungen des Finanzamtes bei Verdachtsmeldungen
- Keine Entschädigung bei Nichtandienung
- Denunziantentum wird behilflich sein
Was kann ich tun, wie kann man ein Goldverbot umgehen?
Wer ein Goldverbot in Erwägung zieht und ganz auf Nummer sicher gehen will, der sollte bereits beim Kauf darauf achten, das ,,richtige'' Edelmetall zu erwerben.
Dazu sollte man wissen, welche Produkte in der Vergangenheit von Verboten betroffen waren und welche nicht.
Verboten wurden Edelmetalle, deren Wert sich vorwiegend über Feingehalt, Gewicht oder ihren Nennwert definierte - sogenanntes Währungsgold. Dazu zählen Barren und Münzen mit Währungsangabe (Nennwert) in €, Dollar u.s.w. oder auch staatlichem Hoheitszeichen (z. Bsp. Queen Elisabeth, Ahornblatt).
Von Verboten ausgenommen waren Schmuck, Kunst und ,,nennwertfreie'', seltene Münzen, auch als Non Bullion Rare Coins oder nennwertfreie Individualmünzen (NFI) bezeichnet. (siehe auch Kapitel Einmalanlage und Unterschiede Edelmetalle)